Offroad Performance - The TOURATECH R 1250 GS RR (Prototype Motorfiets)

 

Offroad-Performance – Das TOURATECH R 1250 GS RR (Prototyp-Motorrad) Für die extrem harten Offroad-Tests des neuen elektronischen Fahrwerks „Plug & Travel Evo“ wurde eigens ein Prototyp-Motorrad entwickelt, das deutlich besser für unbefestigtes Gelände geeignet ist : die Touratech R 1250 GS RR mit 21-Zoll-Vorderrad.

Hard-Enduro-Spezialist Kevin Gallas hat die Touratech R 1250 GS RR beim Transitalia Marathon 2022 ausprobiert und war von der Geländetauglichkeit des Prototyps begeistert. Eine R 1250 GS mit 21-Zoll-Vorderrad und extra langen Federwegen; was wie der feuchte Traum eines sportlichen Enduro-Reisenden klingt, ist bei Touratech schon lange im Einsatz. Allerdings nicht, und manche Leser werden enttäuscht sein, als Prototyp für die Serienproduktion, sondern als Testfahrzeug für das neue elektronische Fahrwerk „Plug & Travel Evo“.

Wir brauchten ein Fahrzeug, das die Leistungsfähigkeit einer serienmäßigen BMW R 1250 GS im unbefestigten Gelände übertrifft, um die semiaktiven Federelemente unter größeren Belastungen, denen sie in den Händen des Kunden ausgesetzt sind, zu testen“, erklärt Jo Glaser, Produktmanager bei Touratech Suspension. »Und unser Prototyp R 1250 GS RR macht genau das.

Die Maschine wurde bei WM Bikes in Potsdam unter der Leitung von Lars Würdemann gebaut. Die einschneidendste Änderung zur drastischen Verbesserung der Eignung für unbefestigtes Gelände war der Umbau auf ein 21-Zoll-Vorderrad. Aber das war nicht genug. »Wir brauchten eine sehr stabile Felge für die Belastungen im sportlichen Offroad-Einsatz. Wir bevorzugten ein Excel-Felgenhorn und bestückten es in Kombination mit der Originalnabe mit Speichen. Da wir wie bei einem Sport-Duro nach innen sprachen und die Nippel auf der Felge liegen mussten, brauchten wir spezielle Adapter“, erklärt Lars Würdemann. »Das war viel Arbeit, aber die enorme Steifigkeit des 21-Zoll-Vorderrads gab uns Recht.

21"-Vorderrad mit sehr stabiler Excel-Felge

Ursprünglich kam auch ein Hinterrad mit Enduro-konformen Abmessungen zum Einsatz. Doch die Kombination des größeren Abrollumfangs eines 18-Zoll-Rades mit dem festen Achsantrieb im Kegelradgetriebe hätte dazu geführt, dass die Gänge insgesamt zu lang geworden wären. Deshalb beließen die Tüftler den Originaldurchmesser und speichen einen etwas schmaleren 17"-Kopf auf die Originalnabe.

Während des Entwicklungsprozesses des elektronischen Fahrwerks „Plug & Travel Evo“ wurde die Maschine mit der Bezeichnung Touratech R 1250 GS RR immer wieder mit neuen, voll funktionsfähigen Prototypen der semiaktiven Federelemente „Plug & Travel Evo“ ausgestattet um die entsprechende Entwicklungsphase in schwierigem Gelände zu verbessern.

Mit der Zeit wurden Federbeine naturgemäß immer serientauglicher, bis schließlich Serienprodukte zum Einsatz kamen. Und zwar in der Version mit längerem Federweg, wie sie für die R1250 GS Adventure erhältlich ist, oder in der Modellvariante mit Sportfahrwerk.

Umfangreiche Enduro-Ausstattung

Natürlich tragen auch zahlreiche weitere Touratech-Produkte der Serie dazu bei, dass die R 1250 GS RR für Fahrten auf unbefestigtem Gelände sehr gut geeignet ist. Die verstellbaren Schalt- und Fußbremshebel ermöglichen eine perfekte Anpassung an die stehende Fahrposition. Klapphebel für Vorderradbremse und Kupplung minimieren die Bruchgefahr und der Lenker wird durch die sehr stabilen Aluminiumhalterungen der Defensa-Protektoren zuverlässig geschützt.

Um eine möglichst geringe Baubreite für enge Passagen zu erreichen, verzichteten die Offroad-Profis auf einen Motorsturzbügel und setzten stattdessen auf den Ventildeckelschutz von Touratech. Die Unterseite des Boxers wird durch den „Rally“-Motorblockschutz aus hochfestem, hydrogeformtem Aluminium vor Beschädigungen geschützt.

Von Mecklenburg nach Italien: Intensive Offroad-Erprobung

Auf vielen tausend harten Testkilometern, bei denen das Federungskonzept und die Federelemente ihre Wirksamkeit unter Beweis stellen mussten, hielt die Touratech R 1250 GS RR den unterschiedlichsten Bedingungen stand. So fuhr beispielsweise Rallye-Crack Dirk von Zitzewitz die Prototypen durch sandige Ebenen und über kiesbedeckte Gebiete in Mecklenburg-Vorpommern.

Die nächsten Tausend Kilometer legte das Bike unter den geschickten Händen von Lars Würdemann in den Offroad-Regionen Brandenburgs zurück. Und Touratech-CMO Martin Wickert absolvierte mit der extremen GS die anspruchsvollen Strecken der neu erkundeten Abenteuer-Landstrecke durch das Vereinigte Königreich.

Wickert war nach der anstrengenden fünftägigen Reise begeistert: Der Touratech-Fahrwerksumbau R 1250 GS RR überrascht nicht nur, weil er auf Schotterstraßen so sauber in der Spur bleibt. Besonders auf Straßen mit sehr tiefen Spurrillen, wie sie beim ACT VK häufig vorkommen, kommen die Stärken des Fahrwerks in Kombination mit dem 21-Zoll-Vorderrad voll zur Geltung. Die Kombination aus dem Drehmoment und dem niedrigen Schwerpunkt des Boxers mit dem großen Vorderrad ist das, was im BMW-Portfolio fehlt: eine Offroad-Performance-Maschine.

RRs große Präsentation vor den wohl engagiertesten Abenteuerfahrern Europas fand dann während des Transitalia Marathons statt. Kein Geringerer als Hard-Enduro-Spezialist Kevin Gallas steuerte die Maschine von der Adria quer durch die Toskana und über den Apennin bis zum Mittelmeer – und zurück.

Kevin konnte bei dieser abenteuerlichen Reise einen Navigationsturm nutzen, der komplett mit Roadbook-Halter, Tripmaster und GPS-Gerät ausgestattet war. Die Schotterstraßen und -wege im italienischen Hinterland boten das perfekte Gelände für die modifizierte GS. „Ich war sehr überrascht, in welcher Bandbreite man das elektronische Fahrwerk nutzen kann“, fasste Kevin seine Erfahrungen beim TIM zusammen. Vor allem im Gelände konnte man die Vorderrad- und Straßenlage sehr gut beurteilen und hatte laut Enduro-Crack auch bei hohen Geschwindigkeiten und Sprüngen sowie an Steigungen und auf Untergründen mit vielen Steinen große Reserven .

"Geschärftes Profil"

Lars Würdemann, Vordenker des aufwändigen Umbaus, fasst seine Eindrücke von der Touratech R 1250 GS RR sehr sachlich wie folgt zusammen. »Die Standard-GS ist ein Universaltalent, das vom gemütlichen Touring über den sportlichen Fahrstil bis hin zum Offroad-Fahren die unterschiedlichsten Anforderungen überraschend gut erfüllt.

Der RR weist im Vergleich ein schärferes Nutzungsprofil auf. Was es beim Handling auf der Straße verliert, macht es auf unbefestigtem Gelände mehr als wett. Es überwindet Kanten problemlos, verfügt – nicht zuletzt durch die elektronischen Federelemente – über eine enorme Traktion und läuft auf Schotterstraßen äußerst laufruhig. Damit ist sie die überlegene Enduro, aber nicht die bessere GS.

Diese letzte Schlussfolgerung ist ein Trost für alle, die auch ein 21-Zoll-Rad wollen. Wenn dieser Wunsch von BMW eines Tages nicht erfüllt wird.

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